Das Hormon Progesteron gilt bei vielen Schwangerschaftsbeschwerden als Übeltäter. Dabei kommt ihm eine wichtige Rolle in der Schwangerchaft zu. So wichtig, dass sich selbst sein Name davon ableitet, denn “pro” steht für “für” und “gesteron” leitet sich von “Gestation” (Schwangerschaft) ab. Der chemische Name ist Pregn-4-en-3,20-dion, das englische Wort für Schwagerschaft lautet daher “pregnancy”. Hin und wieder wirst du auch auf die Bezeichnung Gelbkörperhormon stoßen. Das ist eine Verallgemeinerung, denn das Progesteron ist nur eines von mehreren Gelbkörperhormonen (Gestagene), wenn auch das bedeutendste.
Das Progesteron ist an einer Vielzahl an Stoffwechselvorgängen im weiblichen und in geringeren Mengen auch im männlichen Körper beteiligt. Bei Frauen bereitet es den Körper sozusagen auf die Schwangerschaft vor und hilft dabei diese aufrecht zu erhalten. Gebildet wird es im Eierstock, nach dem Eisprung sorgt der sogenannte Follikel, also die verbliebene Eihülle, dafür vermehrt Progesteron auszuschütten, dadurch wird die Gebärmutter stärker durchblutet. Der Uterus wird so auf die Einnistung eines befruchteten Eis vorbereitet. Kommt es nicht zur Befruchtung wird nach und nach weniger Progesteron produziert, bis es schließlich zur Menstruation kommt. Ist die Frau jedoch schwanger geworden, produziert der Follikel noch einge Wochen weiter Progesteron, bis diese Aufgabe von der Plazenta übernommen wird. Dies erfolgt um die 12. Schwangerschaftswoche herum, also am Ende des ersten Trimesters. Für viele Schwangere beginnt nun das Wohlfühltrimester, da nun weniger Progesteron gebildet wird und typische Beschwerden wie Übelkeit nachlassen.
In der Schwangerschaft liegt die Progesteronkonzentration im Blut bei
im ersten Drittel: 2,8 bis 147,3 µg/l
im zweiten Drittel: 22,5 bis 95,3 µg/l
im dritten Drittel: 27,9 bis 242,5 µg/l.
Wobei im ersten Trimester 10 µg/l notwendig sind, um die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten.